Eine Bücherkuppel

Zum Planen und Ausführen ist die Bibliothek eine äusserst anspruchsvolle Arbeit.





In den meisten Bibliotheken stehen Gestelle, die in erster Linie viele Bücher sauber geordnet aufnehmen sollen. Dass man beim Gestalten auch andere Prioritäten setzen kann, beweist dieses Beispiel aus Monterrey (Mexiko). Hier gehen die Gestelle fliessend in die Wand- und sogar in die Deckenkonstruktion über.
Links und rechts einer breiten Treppe gibt es Büchergestelle, die sich zur Mitte neigen und oben zusammenlaufen, so dass sie den Raum mit einer Art Kuppel abschliessen. Dadurch bilden die Regale einen intimen Raum, der dazu einlädt, auf den Sitzstufen zu lesen.
Was sehr attraktiv aussieht, hat aber beim Bedienen seine Tücken: auf den Gestellen liegen die Bücher mehr oder weniger. Um die gewünschten herauszuziehen, braucht man deshalb immer zwei Hände. Und je weiter oben die Bücher platziert werden, desto grösser ist wegen der Neigung die Rutschgefahr.
Damit es in der Konstruktion mehr nutzbare Tablare gibt, griffen die Gestalter zu einem Kniff. Sie neigten einen Teil der Standflächen in Richtung der Horizontalen. Weil die Vorderkanten aber unverändert bleiben, nimmt man diesen Kompromiss optisch kaum wahr. Allerdings waren dadurch im hinteren Bereich der Tablare komplizierte Passstücke erforderlich.